Ein Bayreuther Debüt von Dr. Markus Kiesel
„Ach ja, der Rienzi! – Gern tät‘ ich den ‘mal bringen‘“, so Siegfried Wagner 1930. Aber erst 2026 wird es so weit sein, dass die Bayreuther Festspiele den Rienzi ins Programm nehmen. Seit Winter 2023/24 schon arbeitet der Heidelberger Musikwissenschaftler Dr. Markus Kiesel im Auftrag von Katharina Wagner an einer Fassung für diese Erstaufführung im Bayreuther Festspielhaus, die diese „Materialschlacht“ (L. Finscher) in eine Form zu bringen versucht.
Der Vortrag will versuchen, diesem gattungsgeschichtlichen Hybrid näher zu kommen. Welche Vorbilder standen für Wagner Pate? Welche Strategien verfolgte Wagner bei der Konzeption und Komposition? Was hat Wagner komponiert, - aber was hat er sich gedacht? Welche Überlieferungsschichten gibt es und wie stellt sich die Rezeptionsgeschichte – neben den beiden „dynastischen“ Fassungen (Cosima Wagner, 1888/1893; Wieland Wagner, 1957) – dar? Was wäre also eine „gültige“ Fassung – auch für Bayreuth 2026?